Der BSI warnt vor einer gemeinen Sicherheitslücke in Millionen Bluetooth-Geräten. Die Empfehlung: jetzt Updates einspielen oder Bluetooth abschalten!

Hacker könnten ganz einfach auf unsere Smartphones, Laptops oder sogar auf medizinische Geräte zugreifen – und das allein über eingeschaltetes Bluetooth.

Das Virus  wurde von Sicherheitsforschern des Unternehmens Armis entdeckt. In einem Video zeigen sie, wie sich Googles Smartphone „Pixel“ vollständig übernehmen lässt.

Der Angriff erfolgt per Bluetooth, also drahtlos und eventuell unbemerkt. Die Programme, die von einem Notebook aus gesteuert werden, stehlen von dem Smartphone gespeicherte Bilder und nehmen auch ein neues über die Frontkamera auf. Ein Gerät, das über die BlueBorne genannte Methode angreifbar ist, wird so zur perfekten Wanze – ungefragte Live-Webcam per Mobilfunk durch den Angreifer inklusive.

Anders als andere schädliche Software bräuchte das Virus „BlueBorne“ keine Malware oder infizierte Dokumente, um sich auf anderen elektronischen Artikeln einzunisten. Er hat dadurch schätzungsweise das Potenzial, bis zu fünf Milliarden Apparate zu infizieren. Da er unsichtbar ist, merken die betroffenen Menschen es erst, wenn es schon zu spät ist und Hacker längst ihre sensiblen Daten gestohlen haben. Charl van der Walt, Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes „SecureData“ rät in der „LADbible“, Bluetooth immer ausgeschaltet zu lassen, sobald man sich in größeren Menschenmengen befindet. Außerdem sollte man regelmäßig Updates durchführen, vor allem auf Geräten wie Smart-Tvs oder Druckern, die oft vernachlässigt werden. Auch wenn die Schwachstelle bislang noch nicht ausgenutzt wurde und Experten sie vermutlich rechtzeitig gefunden haben, ist keiner sicher vor dem Virus.
Vor allem für Android-Nutzer könnte es laut van der Walt nur noch eine Frage der Zeit sein, bis „BlueBorne“ ihre Geräte infiziert – da bleibe das allseits beliebte Bluetooth zukünftig wohl besser aus, sobald wir vor die Tür gehen.